Wednesday 17 April 2024

Moderne Theologen


Meine Antwort
Verstehen heutige Theologen die Bibel besser oder weniger gut als die Kirchenväter bzw. als mittelalterliche Scholastiker?
https://de.quora.com/Verstehen-heutige-Theologen-die-Bibel-besser-oder-weniger-gut-als-die-Kirchenv%C3%A4ter-bzw-als-mittelalterliche-Scholastiker/answer/Hans-Georg-Lundahl-1


Hans-Georg Lundahl
Guter Amateur-Theologe und Amateur-Kirchengeschichtler.
Mi 17.IV.2024
Die meisten, außer sehr conservativen, global weniger gut als Kirchenväter und als Scholastiker sie verstanden.

Andere Antwort
und mein Commentar darunter

Verstehen heutige Theologen die Bibel besser oder weniger gut als die Kirchenväter bzw. als mittelalterliche Scholastiker?
https://de.quora.com/Verstehen-heutige-Theologen-die-Bibel-besser-oder-weniger-gut-als-die-Kirchenv%C3%A4ter-bzw-als-mittelalterliche-Scholastiker/answer/Franz-Schlegl


Franz Schlegl
So 14.IV.2024
Nein, das würde ich nicht sagen! Aber wir haben heute durch die Erkenntnisse der Orientalistik, der Archäologie des Alten Orients, auch Palästinas, sowie durch zahlreiche Schriftfunde (zum Beispiel in Qumran am Toten Meer) einen besseren Horizont, um Hintergründe biblische Aussagen, oder Gebräuche, besser zu verstehen.

Die Kirchenväter (Hieronymus, Ambrosius, Augustinus, Papst Leo I, Basilius, Johannes Chrysostomos, Gregor von Nazianz usw.) haben aufgrund ihres spirituellen Niveaus unüberbietbar schöne und tiefe Aussagen (manche auch als Allegorien) über die Heilige Schrift gemacht.

Mi 17.IV.2024

Hans-Georg Lundahl
Von manchen dieser sogenannten "Erkenntnissen" werden heutige Theologen eher irregeführt.

Nehmen wir den Orientalist Archibald Sayce. Anglicanischer "Priester" und vom 19. Jahrh.

Er kommt mit ziemlich colonial klingender Überheblichkeit zum Schluß bei alten orientalischen Genealogien wäre eine wörtlich correcte Genealogie nicht das Ziel gewesen.

Er bezieht dies leider auch auf die der Bibel. Z. B. in Genesis 5 und 11.

Oder wenn ein archäologisches Fund mit Kohlstoff-14 datiert wird, die meisten nehmen das (rohe oder uniformitarisch kalibrierte) Datum für Bargeld, kommen zu Schlüssen der Ahistorizität von Teilen der biblischen Geschichte, und reconstruieren dann warum die an sich ahistorische Erzählung die Form einer Geschichtsschreibung hat.

Theologen die von Kenyons Ausgrabungen schließen daß Josua nie Jericho einnahm sind im Irrtum.

Eine biblisch kalibrierte Kohlstoff-14-Datierung ist möglich. Da vergleiche ich z. B. das Datum Kenyons (1550 v. Chr.) mit dem Datum nach einer biblischen Chronologie (z. B. Exodus in 1511 v. Chr. laut dem röm. Martyrolog für den Weihnachtstag — Fall Jerichos in 1471 v. Chr.), sehe die Extra-Jahre als 79, schließe daraus daß das Niveau vom Kohlstoff-14 99,049 pmC war.

Oder Genesis 14 spricht über Amorrhäer in Asasontamar, d h in En-Geddi. Abraham war zw. 75 und 86 Jahre alt, warscheinlich 80, er war (nach demselben Martyrolog) 2016 v. Chr. geboren, d h das Datum war real 1936 v. Chr, woraus ich schließe daß die Datierung der Amorrhäer ins 3500 v. Chr. mit 1564 Jahre abwegig ist, weshalb das Niveau 82,763 pmC war.

Leider sind die antischolastischen, antipatristischen und antibiblischen Ansichten mancher Archäologen heute das Brot und Butter moderner Theologen. Und mann geht davon aus das das Kohlstoff-14-Niveau um 100 pmC war.

Franz Schlegl
Nun, da würde ich aber ein bisschen vorsichtiger mit meinem Urteil sein. Nirgends habe ich etwas über die C-14 Methode zur Datierung des Alten Testamentes geschrieben. Nur sind Altersangaben im Alten Testament schon mit Vorsicht zu genießen. Im Buch Genesis Kapitel 1–11 handelt es sich natürlich nicht um historische Berichte, sondern um Reflexionen über die Anfänge, um Grundfragen der Menschheit, inspiriert von Heiligen Geist.

Bei Abraham lässt sich nachweisen, dass er in der Zeit des Königs Hammurabi von Ur (circa 1850 v. Chr.) gelebt hat und sich in den Erzählungen über die Patriarchen die Einhaltung des damaligen Nuzi-Rechtes nachweisen lässt. Aber es gibt auch dort Anachronismen, zum Beispiel die Patriarchen als Besitzer vom KAMELEN darzustellen, obwohl das Kamel erst um circa 1200 v. Chr. domestiziert worden ist. Ebenso ist die Erwähnung eines "EISERNEN BETTES" des Königs Og von Basan ein Anachronismus, weil die Eisenzeit auch erst um 1200 v. Chr. anzusetzen ist.

Die von Ihnen angegebene Datierung des Exodus um 1500 v. Chr. ist unmöglich, weil unter Pharao Thutmosis III. Ägypten seine größte Ausdehnung hatte und auch Syro-Palästina beherrscht hat,womit die Israeliten der Herrschaft der Ägypter damals nicht entkommen wären.

Der Exodus kommt nur in der langen Regierungszeit von Ramses II (circa 1300–1213), die Landnahme unter dessen Nachfolger Merenpath infrage. Übrigens handelt es sich beim Exodus nicht um einen Durchzug durchs "Rote Meer", denn der hebräische Ausdruck "iam sub" bedeutet "Schilfmeer". Das heißt der Durchzug erfolgte zwischen dem Bittersee und dem Ballasee, die heute allerdings in dem Suezkanal eingegliedert sind.

Die Ausgrabungen der Vorratsstädte Pithom und Rameses bei Tell ed Daba durch den bekannten österreichischen Archäologen Universitätsprofessor Dr. Manfred Bietak (mit dem ich in E-Mail Kontakt stand) beweisen diese Datierung. Ausgrabungen haben außerdem bewiesen, dass die Stadtmauern von Jericho in der Zeit der Landnahme größtenteils beschädigt, oder zerstört waren. Die Einnahme der Stadt Ai stellt eine ÄTIOLOGIE dar, weil der Name "Ai" Ruine bedeutet.Das kann man auch im Werk der katholischen Theologen A.Robert u. A.Feuilett erschienen 1963 und im Sachbuch des katholischen Theologen und Priesters Universitätsprofessor Dr. Walter Kornfeld: "Religion und Offenbarung in der Geschichte Israels", erschienen 1970, nachlesen.

Durch solche Erkenntnisse wird jedoch der christliche Glaube in keiner Weise negativ berührt, denn Gott zeigt sich gerade im Alten Testament als Herr der Schöpfung und Herr der Geschichte.

Do, 18.IV.2024

Hans-Georg Lundahl
"Im Buch Genesis Kapitel 1–11 handelt es sich natürlich nicht um historische Berichte, sondern um Reflexionen über die Anfänge, um Grundfragen der Menschheit, inspiriert von Heiligen Geist."

Das ist total antipatristisch und antischolastisch.

Für den hl. Augustin gebe ich den Gottesstaat, für den hl. Thomas die Tatsache das er drei Documente (wenigstens global) aufrechtzuerhalten schwur.

  • Die Sentenzen vom Petrus Lombardus
  • Das Decret Grazians
  • Die Historia Scholastica vom Petrus Comestor.


"Bei Abraham lässt sich nachweisen, dass er in der Zeit des Königs Hammurabi von Ur (circa 1850 v. Chr.) gelebt hat"

Nein. Zwei Irrtümer in der These. Hier die Berichtigungen, eine zum Ersten, drei zum Zweiten:

  • Abraham ist laut der Historia Scholsastica 2016 v. Chr. geboren (Christus selbst in 1 v. Chr. = 2015 nach Abrahams Geburt). Er stirbt 1841.
  • Hammurabi wurde unterschiedlich datiert: “For example, did Hammurabi reign from 1848 to 1806 B.C., or 1792 to 1750 B.C., or 1728 to 1686 B.C. or 1696 to 1654 B.C.? These very different dates derive from four of the main chronologies debated until now,” [Professor Manning, Cornell] said.
  • Derselbe Professor Manning gibt einen Ansatz an absolute Datierungen im Sarıkaya Palast, der sich 1793–1784 datiert, warsch. mit Kohlstoff-14
  • Wenn das Datum mit Kohlstoff-14 gewonnen wurde, dann entspricht dies die Kindheit Mosens, laut meinen Tabellen.


"und sich in den Erzählungen über die Patriarchen die Einhaltung des damaligen Nuzi-Rechtes nachweisen lässt."

Wenn Abraham diesem nicht zuvor war ... Nuzi 2340–2200 v. Chr. => real 1655-1633.

"Aber es gibt auch dort Anachronismen, zum Beispiel die Patriarchen als Besitzer vom KAMELEN darzustellen, obwohl das Kamel erst um circa 1200 v. Chr. domestiziert worden ist."

Es gibt Steinzeitgemälde in Höhlen mit einem Mensch auf einem Kamel.



"Ebenso ist die Erwähnung eines "EISERNEN BETTES" des Königs Og von Basan ein Anachronismus, weil die Eisenzeit auch erst um 1200 v. Chr. anzusetzen ist."

Ein eisernes Bett vor der Eisenzeit ist nicht unmöglich, es könnte sich um eine damalige Seltenheit handeln die sich in der Archäologie nicht findet.

"Die von Ihnen angegebene Datierung des Exodus um 1500 v. Chr. ist unmöglich,"

Außer daß sie vom hl. Hieronymus via Historia scholastica stammt.

"weil unter Pharao Thutmosis III. Ägypten seine größte Ausdehnung hatte und auch Syro-Palästina beherrscht hat, womit die Israeliten der Herrschaft der Ägypter damals nicht entkommen wären."

  • Thutmosis III. datiert heute: * um 1486 v. Chr.; † 4. März 1425 v. Chr.
  • Die reale Pharaonenzeit um den Exodus wäre die 13. Dynastie.
  • Israel war sicher manchmal in Canaan sogar selbstständig, als Syro-Palästina nominell unter Ägypten lag (es war eine ägyptische Behauptung, wie später unter König Salomon Schischak (warsch. Schoschenq) einen Einfall macht.


"Der Exodus kommt nur in der langen Regierungszeit von Ramses II (circa 1300–1213), die Landnahme unter dessen Nachfolger Merenpath infrage."

Viel zu spät.

Übrigens die jüdische Umdatierung der Wochen Daniels würde dies nahelegen, Sie haben somit eine Complizität mit einer alten jüdischen Geschichtsfälschung von der Zeit Bar Kochbas.

"der hebräische Ausdruck "iam sub" bedeutet "Schilfmeer"."

Würde das Ertrinken der Armee Pharaos wirklich nicht erklären.

"Die Ausgrabungen der Vorratsstädte Pithom und Rameses bei Tell ed Daba durch den bekannten österreichischen Archäologen Universitätsprofessor Dr. Manfred Bietak (mit dem ich in E-Mail Kontakt stand) beweisen diese Datierung."

Ich denke er verlegt die Exodus am falschen Ende dieser Orte. Lieber als es noch um Avaris ging.

"Ausgrabungen haben außerdem bewiesen, dass die Stadtmauern von Jericho in der Zeit der Landnahme größtenteils beschädigt, oder zerstört waren."

Nicht wenn Kenyons "1550" einem realen 1470 enstspricht. Zwar sind Reste in der Mauer selbst von "2200" aber dies wäre dadurch zu erklären daß älteres Material für die Mauern gebraucht wurden.

"Die Einnahme der Stadt Ai stellt eine ÄTIOLOGIE dar, weil der Name "Ai" Ruine bedeutet."

Es sei denn Ai, wie auch die Namen Pithom und Rameses, sind in dem Exodus-Text spätere Redactionen.

Oder Ruine mit dem Wort Ai könnte auf der Stadt zurückgehen (es sei denn es gibt einen Verbalstamm für Ai als Ruine).

"Gott zeigt sich gerade im Alten Testament als Herr der Schöpfung und Herr der Geschichte."

Laut Ihnen, aber nicht laut mich, als einen "Herr der Geschichte" der die Geschichtsschreibung der Israeliten nicht von Irrtümern retten konnte.

Hans-Georg Lundahl
Quellen für meine vorangehende Antwort:

Hammurapi I. (Babylon) – Wikipedia

Nuzi – Wikipedia

Thutmosis III. – Wikipedia.

Cornell-led research resolves long-debated Mesopotamia timeline | Cornell Chronicle
https://news.cornell.edu/stories/2016/07/cornell-led-research-resolves-long-debated-mesopotamia-timeline


Sarıkaya Palace, Acemhoyuk [Yesilova]
https://vici.org/vici/28890/


New Tables
https://creavsevolu.blogspot.com/2020/08/new-tables.html


Für das Bild:

Missing Human Faces in Cave Art?
https://assortedretorts.blogspot.com/2024/04/missing-human-faces-in-cave-art.html


Welches an das Video lenkt worin ich die Abbildung fand.

Thursday 4 April 2024

Freitags-Fasten (Nicht Morgen)


Frage
Warum essen Christen am Freitag immer Fisch?
https://de.quora.com/Warum-essen-Christen-am-Freitag-immer-Fisch/answer/Hans-Georg-Lundahl-1


Hans-Georg Lundahl
Guter Amateur-Theologe und Amateur-Kirchengeschichtler.
2.IV.2024
Oster-Dienstag
Zunächst, gilt Catholiken.

Protestanten haben meistens keine Gewissensquale am Freitag Fleisch zu essen.

Unter den Orthodoxen darf in der Fastenszeit nicht mal Fisch am Freitag gegessen werden, nur Obst, Gemüse und Getreide.

Drittens, auch für Catholiken ist es erlaubt ein~zwei Freitage pro Jahr Fleisch zu essen.

  1. Den Freitag in der Osterwoche, d. h. eine Woche nach Karfreitag;
  2. wenn in Dezember der 25., 26., 27. oder 28. auf einen Freitag fällt.


Nun, das waren die Ausnamen. Aber die Regel soll doch lieber auch begründet werden, oder?

  • Matthäus 6:16 Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer dreinsehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Gesicht, um sich vor den Leuten zu zeigen mit ihrem Fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. Das "wenn" ist nicht conditional, sondern zeitlich, d. h. "jedesmal wenn" … es wird vorausgesetzt ein Christ soll fasten;
  • Markus 2:20 Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; an jenem Tag werden sie fasten. Das wegnehmen des Herrn wird in der Karwoche besonders dargestellt, daher besondere Fastenspflicht in der Karwoche, aber auch zweimal in der Woche fasten ist altchristliche Disziplin. Gewählt sind dafür die Tage Mittwoch und Freitag, weil Mittwoch in der Karwoche der Verrat Judas dargestellt wird, und Freitag freilich der Tod am Kreuz.
  • Die Art des Fastens ist nicht das was Juden "ganzer Fastentag" nennen (24 Stunden ohne zu essen) sondern "halber Fastentag" (kein Essen vor 18 Uhr/Sonnenuntergang), wobei bei brechen des Fastens Fleisch und Milch beide vermieden werden.
  • Die Disziplin ist seitdem im Westen erleichtert so daß mann nicht bis zum Abend ohne zu essen aushalten muß, nicht mal bis 15 Uhr, aber dafür doch Fleisch und am liebsten auch Milch und Ei vermeiden muß.

Zerfallsfactoren


Kannst DU es? – Exponentieller Zerfall
MathemaTrick | 4. IV. 2024
https://www.youtube.com/watch?v=MqVrSkIl2Nw


1:14 88 % hoch X = 25 % ?

0,88 hoch zwischen 5 und 6 ist 50 %, demnach, nach 11 Jahren?

[Ja, etwas weniger Zeit, aber ungefähr]

10:02 Soviel ich verstehe ist dies theoretisch eine Art festzustellen wie mann sehr große Halbierungszeiten feststellt, z. B. 1,283 * eine Milliarde von Jahren für Kalium-Argon-Datierung.

Nur, das Problem dabei ist b correct zu messen.

Wie stellt man fest ob nach einem Jahr 0,000 000 000 012 % oder 0,000 000 012 % verschwunden sind, wo es ja so wahnsinnig klein ist? Da gibt es ein Meßproblem. (Ich habe übrigens keine Ahnung genau wieviel nach 1 Jahr zerfallen ist).

Bei Kohlstoff 14 braucht mann nur festzustellen 0,5 hoch 500 / x = (gemessen an Objecte die 500 Jahre alt sind) 0,94131 vom "heutigen" (corrigierten) Wert von Kohlstoff 14. 0,5 hoch 500 / 5730 = 0,94131. Ergo ...

Wolle K
@wollek4941
Ja, nennt sich aber Halbwertszeit. Ist derselbe Zerfall.

Es wird aber nicht der Zerfall selbst gemessen, sondern die Konzentration der Zerfallsprodukte in verschieden alten Proben

Hans Georg Lundahl
@hglundahl
@wollek4941 Weiß ich, außer bis jetzt wußte ich noch nicht daß "halflife" Halbwertszeit heißt.

Aber, wie denken Sie dazu daß:

  • Zerfall und daher Halbwertszeit können nur ungenau für Kalium 40 gemessen werden;
  • wogegen significante Teile der Halbwertszeit und daher auch ihn und der Zerfall für Kohlstoff 14 durch geschichtliche Sachen durchaus erkannt werden können?

Wednesday 3 April 2024

Sprache entsteht nicht aus Nicht-Sprache


Frage 1
Könnte Sprache ganz generell durch wiederholte Aufspaltung von einzelnen wenigen ursprünglichen Lauten entstanden sein?
https://de.quora.com/K%C3%B6nnte-Sprache-ganz-generell-durch-wiederholte-Aufspaltung-von-einzelnen-wenigen-urspr%C3%BCnglichen-Lauten-entstanden-sein/answer/Hans-Georg-Lundahl-2


Hans-Georg Lundahl
Studierte Latein (Sprache) an der Universität Lund
30.III.2024
Osterabend
Soviel ich Sie verstehe: nein.

Wollen Sie es etwas détaillieren?

Oster-Tag
31.III.2024

Gerhard Neumueller
Ich denke an das kyrillische v/w, das einmal als w und bei nächster Gelegenheit beliebig als v transkribiert wird und auf diese Weise Verwirrung stiftet und Namen unnötig dupliziert.

Oster-Montag
1.IV.2024

Hans-Georg Lundahl
Wie würde dies zum Entstehen der Sprache beitragen?

Sie sprechen von Transskribierung, somit von Schriftsprache. Sie sprechen auch von orthographische Unterschiede die nicht phonetisch sind.

Gerhard Neumueller
Vergleicht man verschiedene Sprachen, so sieht man, dass Laute sehr unterschiedlich verteilt sind. Es gibt Regionen mit starken Defiziten bei den Vokalen (Kaukasus) und solche, wo ganze Grimm Reihen bei den Konsonanten fehlen (Pyrenäen).

Wie es dazu kam, lässt sich natürlich nicht sagen. Eine mögliche Erklärung ist, dass zumindest ein Teil der Laute erst gebildet wurde, als es bereits Sprache gab. Eine gleichmäßige Verbreitung war deshalb nicht zwingend notwendig. Man konnte sich ohne neue Laute artikulieren, wenn auch nicht ganz unkompliziert.

Desto größer der Wortschatz, desto länger wurden zwangsläufig die Wörter bei unverändert kurzem Alphabet. Diesen Effekt kann man nach wie vor beobachten. Leider klafft ein riesiges zeitliches Loch zwischen der Entstehung von Sprache und dem Beginn der Schrift.

Hans-Georg Lundahl
"Eine mögliche Erklärung ist, dass zumindest ein Teil der Laute erst gebildet wurde, als es bereits Sprache gab."

Zumindest.

Sehr gut gesagt.

Laute werden sowohl geteilt wie auch vereint (verschieden in verschiedenen Sprachen) als es bereits Sprache gibt.

Frage 2
Galt das Occam Prinzip bei der Entwicklung der Sprache?
https://de.quora.com/Galt-das-Occam-Prinzip-bei-der-Entwicklung-der-Sprache/answer/Hans-Georg-Lundahl-1


Hans-Georg Lundahl
Amatörlinguist
2.IV.2024
Oster-Dienstag
Unter "Entwicklung der Sprache" — verstehen Sie hier die Idee die Menschen hätten die Sprache allmählich erfunden?

Denn ich meine daß ist nun unmöglich.

Die Unterschiede zwischen Affencommunicationen und menschlicher Sprache sind so groß daß:

  • die Menschen sich nicht natürlich von Affen entwickelt haben können
  • sondern entweder sind die Menschen von Ewigkeit her (unmöglich mit einem Urknall)
  • oder was übermenschliches, z. B. Gott, den ersten Menschen die Sprache gegeben hat. Zu betrachten, "außeriridische Menschen" könnten theoretisch gesehen zwar übermenschlich sein, aber könntet auch nicht seit Ewigkeit her Sprache haben wenn es einen Urknall gab. Das Problem wäre nur verschoben.